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Rosenzüchter Jean Pierre Vibert (31.1.1777-18.1.1866)
Frankreich Chénevières-sur-Marne, später St. Denis und Angers
Jean Pierre Vibert, dessen 'Gloire des Rosomanes' (1825)
als Vorläufer der Remontant-Hybriden gilt und der über 600 Sorten anbot, war lt. Krüssmann "unbestritten der beste Rosenkenner seiner Zeit".
Jean Pierre Vibert, geboren am 31. Januar 1777 in Paris, war verheiratet mit Adèle Heu (?-1816 Rose: Adèle
Heu (1816) und hatte drei Kinder: (Aimée
(vor 1810 - ?, ihr ist die Remontantrose 'Aimée
Vibert' von Levet 1828 gewidmet), Adelaide (?- 1815) und Theodore (?-1850).
Er war Eigentümer einer Eisenwarenhandlung in Paris und diente in Napoléons Armee. Sein Laden war nah bei
Duponts Rosarium; diese Nachbarschaft förderte Viberts Interesse
an Rosen und an der Rosenzucht. Ab 1810 sammelte er Rosen und seine
Leidenschaft für die Rosen wurde so groß, daß er das Geschäft
verkaufte und sich 1813 eine Baumschule kaufte, um sich ganz seinem Hobby
zu widmen.
Er gründete dann, unterstützt von
André Dupont, die erste spezielle Rosenschule Frankreich`s 1815
in Chénevières-sur-Marne, wahrscheinlich mit den Rosen
von Descemet als Grundstock.
1827 verlegte er die Firma nach St. Denis, 1839 nach Angers. 1833
erschien sein erster Katalog: Catalogue des Roses cultivée par J.
P. Vibert à Saint Denis Seine.
Er züchtete ca. 600 Rosen, mit
Kreuzungen aus fast allen damals bekannten Klassen; ungefähr 60 Sorten
haben bis heute überlebt. Seine Geschäftskontakte überspannten
ganz Europa und reichten bis nach Übersee.
Vibert war Mitbegründer der Société
d'Horticulture de Paris (heute Société Nationale d'Horticulture),
entdeckte die Rosa centifolia cristata bzw. Chapeau
de Napoleon
an der Wand eines Klosters in Fribourg / Schweiz und
führte sie 1827 ein. Als erster in Frankreich führte er Parks Yellow Tea-Scented China ein, die später wichtig wurde für die französische Rosenzüchtung.
1835 verkaufte er seine Gärtnerei in St. Denis, um sich mit 58 Jahren in Longjumeau zur Ruhe zu setzen. Er
nahm dorthin seine Rosen, 267 Obstbäume und zahlreiche Weinstöcke mit - und züchtete weiter. 1839 zog Vibert noch einmal um - diesmal in das Loiretal mit seinem milden Klima in einen Vorort von Angers. Dort arbeitete noch 12 Jahre zusammen mit seinem Chef-Gärtner Robert, bis er diesem 1851 seine Rosen verkaufte.
Robert widmete ihm 1867 die Rose:
Souvenir de Pierre Vibert widmete).
Er verbrachte die letzten Jahre seines Lebens mit Korrespondenz, schrieb Artikel für Fachmagazine und widmete sich seinem eigenen Garten, starb am 27. Januar 1866, kurz vor seinem 89. Geburtstag. Bei seinem Tode war sein Enkel bei ihm. An ihn erinnert die Gallicarose
Georges Vibert, die 1853 Robert dem damals 13-jährigen
Jungen widmete. Sein Enkel Georges Vibert war Maler und Schauspieler, wurde im deutsch-französischen
Krieg 1870/71 bei der Schlacht in Malmaison schwer verwundert und starb
1902.
Wohl ein Nachkomme, Jean Pierre Vibert, züchtet jetzt neue Rosen, vertrieben von Mela Rosa
Weitere Rosensorten von Vibert:
Aimable Rouge
(vor 1811)
Armide,
Blanche de Belgique, Petite Lisette1817,
Duchesse de Berry (vor 1818)
Diane de Poitiers, Jeanne d`Arc 1818,
Daphné
1819,
Duc de Bordeaux 1820
Duchesse
d`Angoulème
und Ipsilante
1821,
Josephine de Beauharnais, Amélia
und Ombrée Parfaite 1823,
Moussue Ancienne 1825,
Pourpre 1827,
Aimée Vibert
Donna Marie 1830,
Cramoisi Picoté 1832,
Hortense de Beauharnais 1834.
Blanchefleur
und Fanny Essler 1835,
Quatre Saisons moins épineux vor 1836
Agar, D`Aguesseau,
Invincible,
1836
Anais Segalas 1837,
Alain Blanchard und Panachée Double 1839,
Oeillet Flamand 1840,
Cosimo Ridolfi
Elisa Mercoeur 1842
Yolande d` Aragon, Comtesse du Murinais
Rose à Feuilles Luisantes1843,
De la Grifferaie
Esther,
La Rubanée und Mécène
1845,
Ambroise Paré
und Turenne 1846,
Blanc de Vibert, Joasine Hanet, Tourville
Sidonie 1847,
Pélisson ,
Soeur Marthe 1848,
Béranger,
Nathalie, La
Ville de Bruxelles, Zaire
1849
Adele Pavie 1850
Veröffentlichungen von Vibert
(nicht ins Deutsche übersetzt)
- Observations sur la Nomenclature et le Classement des Roses, suives
du Catalogue de celles cultivées par J. P. Vibert á Chenevières-sur-Marne
Mme. Huzard, Imprimeur-Librairie Paris / 1820 (Onlineverion) 1832 - mit Katalog des Rosenzüchters
- Essai sur les Roses Des Inconvéniens de la Greffe du Rosier sur
l´Eglantier, et des modifications qu´elle nécessité.
4 Bde Mme. Huzard. Paris 1824-1830 Onlineversion 1820 / 1824.
- Des Anomalies du Rosier in: Journ. de la Soc. Imp. et Centrale
d´Hortic. XI, Paris 1865 S. 343-350
- V Catalogue des Roses cultivée par J. P. Vibert ...à Saint
Denis Seine Chez Mme. Huzard, Imprimeur-Librairie Paris 1833 - Katalog
des Rosenzüchters, auch enthalten in: "Observations sur la nomenclature")
1836 u. 1839 m. dem Titel "Culture Exclusive de Rosier ... Catalogue de
Roses"
- Observations sur la Rose 'Triomphe de Valenciennes' in: La Revue
Horticole, 3e Serie, Jg. IV, Paris 1850 S. 42-45
Linktipp (auch Quelle):
Vibert- an Appreciation by Brent C. Dickerson
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